• In Österreich, wie auch in Frankreich, Italien, Schweden oder Ungarn gibt es die Widerspruchslösung, die besagt, dass eine Organentnahme an einer hirntoten Person dann zulässig ist, wenn diese einer Organentnahme zu Lebzeiten nicht ausdrücklich widersprochen hat. Die Widerspruchslösung wurde 1978 vom Europarat als Regelung über die Organentnahme bei Verstorbenen empfohlen.

    In vielen anderen Ländern gibt es über die Organentnahme die Zustimmungslösung, bei der man zu Lebzeiten durch eines Organspenderausweis einer Organspende zustimmen muss.

    Die Organe werden dabei noch Lebenden unter Vollnarkose entnommen. Da Organe von biologisch toten Menschen wertlos sind, da sofort die Verwesung beginnt, gibt es die Definition "klinisch tot", um die Organentnahme legitimieren zu können. Auch wenn hirntote Menschen nicht mehr lebensfähig wären, ist es nicht so, dass sie nichts mehr spüren. Der Tod bzw. Abschied vom Körper wird in vielen Kulturen in Ritualen begangen, der sich über mehrere Tage hinzieht. Ist es eine Menschenrechtsverletzung der Spender, besonders weil man vor dem Ausweiden keine Schmerzmittel verabreicht? Vielleicht spüren sie ja noch etwas?

    Was anderes wäre eine Lebendspende, z.B. eine Niere für einen Familienangehörigen oder sich als Knochenmarkspender einzutragen.

    Wie seht ihr das? Seid ihr potentielle Organspender, habt ihr einen Organspenderausweis?

    Ich als Österreicherin bin eine potentielle Organspenderin, überlege aber, eine Organspende abzulehnen, würde in dem Fall aber auch selber eine Transplantation für mich nicht in Anspruch nehmen.

    Ein sehr heikles Thema, weil man natürlich nicht weiß, wie es ist, wenn man selber auf ein Organ hoffen müsste. Die andere Seite ist die, dass Organtransplantationen auch ein Geschäft sind und es vielleicht doch auch andere Möglichkeiten für Heilung gäbe, die nicht soviel Geld bringen.

  • Seid ihr potentielle Organspender, habt ihr einen Organspenderausweis?

    Nein, aber ich glaube, ich wär eh zu alt, dass da noch jemand ein Organ wollte.

    Ein Freund hat mal auf eine Leber gewartet, und keine bekommen, habs drüben schon mal erzählt. Wenn ich mich recht erinnere, war die Altersobergrenze des Spenders 35 Jahre, und in dem Alter sterben halt nicht so viele.

    In Ö gibts etwas über 700 Transplantationen im Jahr, das meiste werden wohl Nieren sein, die aber meist von der Verwandtschaft kommen. Bei rd. 80.000 Sterbefällen im Jahr mach ich mir da keine Gedanken.

  • Nein, aber ich glaube, ich wär eh zu alt, dass da noch jemand ein Organ wollte.

    Es scheint keine Altersbeschränkung für die Organspende zu geben.

    Zumindest in Deutschland nicht.

    https://www.organspende-info.de/organspende/voraussetzungen.html

    Und in der Schweiz anscheinend auch nicht.

    https://www.swisstransplant.org/fileadmin/user…Organspende.pdf

    Ebensowenig in Österreich.

    https://www.oesterreich.gv.at/themen/gesundh…te.2510011.html

    Und für die Entnahme von Geweben und anderen Sächelchen schon gar nicht.

    Die können wiklich fast alles brauchen.

    Ich werde keine Organe spenden und will auch keine Spenderorgane haben.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Ich werde keine Organe spenden und will auch keine Spenderorgane haben.

    Dito. Hatte vor Jahrzehnten einen Spenderausweis, das hat sich dann im Laufe der Jahre mit Aneignung

    von Wissen in die gegensätzliche Richtung entwickelt.

    Hier in F gilt ja die Widerspruchslösung.

    Hannah

    "Erst wenn der letzte Laden geschlossen, das letzte Buch geschreddert, der letzte Bargeldschein verbrannt wurde,

    werdet ihr feststellen, dass man Freiheit nicht digitalisieren kann." (Ken Jebsen)


  • Schlimm genug, was vorgefallen ist, immer diese "Franzosen":

    https://www.focus.de/panorama/welt/in-frankfurt-fussballer-15-hirntot-16-jaehriger-schlug-von-hinten-zu-und-ging-dann-weg_id_195138946.html

    Aber nun: Schlachten sie ihn auch noch aus! ;(

    Ein 15-Jähriger aus Berlin wurde nach einer Schlägerei bei einem internationalen Fußball-Jugendturnier in Frankfurt hirntot geprügelt. Nun ist er gestorben. Der 15-Jährige wird nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur Organspender.

    Gegen den 16 Jahre alten mutmaßlichen Täter wurde Haftbefehl erlassen. Am Pfingstsonntag war es nach dem Abpfiff eines Spiels auf dem Sportplatz im Stadtteil Eckenheim gegen 16.10 Uhr zu einer Schlägerei zwischen Spielern einer französischen und einer Berliner Mannschaft gekommen, wie Polizei und Staatsanwaltschaft am Vormittag gemeinsam mitgeteilt hatten.

    "Es sind die Fantasten, die die Welt in Atem halten.
    Nicht die Erbsenzähler." Erich von Däniken

  • Aber nun: Schlachten sie ihn auch noch aus! ;(

    Ich verstehe nicht, wie die Eltern da zustimmen konnten.

    Aber wie wir schon feststellten, wissen die meisten Menschen nicht, daß Organspender noch leben müssen, damit sie ausgenommen werden können wie die Weihnachtsgänse.

    Fast alle glauben, man sei dann schon tot.

    Und die Geschäftemacher tun alles, damit es auch bei diesem Irrglauben bleibt.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Ich auch X(

    Hab ich auch in meiner Patientenverfügung so benannt und statt Blut sollen sie im Notfall eine Alternative nehmen (Ringer-Lösung). Ob das medizinisch paßt, wird man sehen .....

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  • meine pflegeperson hat mir gerade erzählt, daß ihr enkel (jetzt 14) auf 2 nieren wartet...plötzlich und unerwartet hat er vor 2 jahren diese nierengeschichte bekommen.mutter, und großeltern gespritzt ,er nicht gespritzt.

    an übertragung denke ich, habe die fachausdrücke nicht.

  • Shedding :cursing:

    Ja, ich halte das auch für möglich.

    Hat mich letzten Winter durchaus gebeutelt, mal hier was, mal da was, alles Zeugs, was ich sonst nicht kannte :cursing:

    Begann nach einem langen und schönen Kaffeeklatsch mit einem befreundeten älteren Pärchen, die, das wußte ich, 4x vergiftet sind ("Wir Alten, was haben wir denn schon zu verlieren." :cursing: ).

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  • In Ö muß man aktiv der Organspende widersprechen?

    Ja, das scheint so zu stimmen

    Widerspruch gegen die Organspende
    www.oesterreich.gv.at

    Wobei das hier wahrscheinlich niemand wirklich kratzt, es gibt so einen rustikalen Spruch: Meine Leber wünsche ich nicht einmal meinem schlimmsten Feind.

    Ein lieber Freund hatte Hepatitis C, die er - über Jahre unbemerkt - in seiner Studienzeit durch Blutspenden eingeheimst hatte, er ist daran auch mit Mitte 50 gestorben.

    Er hätte eine passende Leber gebraucht, und ist im Frühling immer zu uns gekommen (aus Leipzig) und hat die tötlichen Motorrad - Unfälle akribisch verfolgt, aber es gab nichts passendes. Soweit ich das mitgekriegt habe, sind dafür nur junge Menschen bis etwa Mitte 35 interessant, und das Zeitfenster ist sehr kurz.

    Er war selber Virologe und wurde von den besten Spezialisten in der Klinik Innsbruck betreut, letztlich hat alles nichts genützt.

    Ich mach mir jedenfalls keine Sorgen, dass irgendwer ein Organ von mir haben möchte ^^

  • Ich würde trotzdem raten, aktiv zu widersprechen. Es werden nicht nur "große" Organe zum Spenden entnommen, sondern auch Gewebe. Knorpel, Netzhaut, Knochen... es bleibt von einem Spender quasi nichts übrig. Für große Organe werden jüngere Spender genommen, aber ich denke, zum "Üben von Entnahmen" machen die auch vor alten "Hirntoten" nicht halt. Das ist eine Sparte, mit der richtig Geld verdient wird.

  • Ja, man wird "ausgeschlachtet", bei lebendigem Leib bzw. mitten im SterbeprozeßX(.

    In D soll übrigens die älteste Spenderin 98 Jahre alt gewesen sein 8|

    Ich empfehle wirklich immer, auch für die Ösis, die Internetseite der "Initiative KAO",
    https://initiative-kao.de/
    gegründet von Eltern, die zur Organentnahme bei ihren verunglückten Kindern überredet wurden und erst später realisiert und sich informiert haben, WAS da eigentlich passiert.

    Zum Thema Hep. C: Das ist übel?(. Eigentlich werden doch die Blutspender ganz konkret auch auf Hep. C getestet (bzw. auf Antikörper, wenn die im Blut sind). Ich weise inzwischen bei jeder Entnahme zum Bluttest etc. darauf hin, daß Hep. C bei mir bekannt ist (und ich bin mir auch bewußt, daß ich da echt viel Schwein gehabt habe: Infektion ausgeprägt ausgefallen, behandelt lediglich mit 4 Wochen Bettruhe im KH, keinerlei medikamentöse Behandlung oder so. Allerding war ich jung, sowieso kein Rauchen, kaum mal Alkohol, 3x klopf auf Holz).

    Der Sohn, der bei uns lebt, hat sich leider bisher pro Spende entschieden in seiner Patientenverfügung:(.

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  • Ja, Schmerzmittel, die bei schweren Verletzungen vorher gegeben wurden und linderten und dem Körper ermöglichten, aus eigener Kraft vielleicht wieder zu genesen, die müssen vor der Aussschlachtung X( "ausgeschlichen" werden, der Spender muß "clean" sein X(

    D.h. Du stirbst vor Dich hin, und was Medis halbwegs erträglich machen könnten, muß pur ertragen werden (wie OP's, von denen immer mal berichtet wird, wenn die Narkose nicht wirkt wie geplant, der Patient sich nicht bemerkbar machen kann, aber ALLES mit teils furchtbaren Schmerzen ertragen muß!).

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