Bitteschön!
Die alte Linde von Bad Staffelstein
In der oberfränkischen schönen Kleinstadt Bad Staffelstein,
standen gegenüber dem Friedhof am Weg zum Staffelberg
noch bis ca. 1990 die Reste eines uralten Lindenbaumes.
Der Umfang dieser Linde soll einst 24 Meter(!) betragen haben.
Das Alter wurde auf ca. 1200 Jahre(!) geschätzt und dieser Baum
soll einer der ältesten Bäume in ganz Deutschland gewesen sein.
Leider existiert die alte Linde seit ca. 1990 nicht mehr.
Nur noch Fragmente davon können jedoch noch heute
im Bad Staffelsteiner Heimatmuseum besichtigt werden.
Um diese Linde gibt es ein bis heute ungelöstes Mirakel !!!
In Ihrem ausgehöhlten Stamm fand man um ca. 1850 alte Schriften,
auf denen ein Lied in Gedichtform von einem unbekannten
Verfasser
geschrieben stand, aus dem man so manche Prophezeiungen deuten
kann.
Man nennt dieses Gedicht "Das Lied der Linde" bzw.
"Der Linde Lied".
Das nachfolgend aufgelistete Lied ist wohl aufgrund der
Formulierungen
für jeden Leser wohl mehr oder weniger individuell interpretierbar:
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vor 1900 | um ca. 1930 |
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um ca. 1900 | um ca. 1970 |
Das Lied der Linde
(Der Linde Lied)
Alte Linde bei der heiligen Klamm,
Ehrfurchtsvoll
betast' ich deinen Stamm,
Karl
den Großen hast du schon gesehn,
Wenn
der größte kommt, wirst du noch stehn.
Dreißig
Ellen mißt dein grauer Stamm,
Aller
deutschen Lande ält'ster Baum,
Kriege,
Hunger schautest, Seuchennot,
Nettes
Leben wieder, neuen Tod.
Schon
seit langer Zeit dein Stamm ist hohl,
Roß
und Reiter bärgest einst du wohl,
Bis
die Kluft dir sacht mit milder Hand
Breiten
Reif um deine Stirne wand.
Bild
und Buch nicht schildern deine Kron',
Alle
Äste hast verloren schon
Bis
zum letzten Paar, das mächtig zweigt,
Blätter
freudig in die Lüfte steigt.
Alte
Linde, die du alles weißt,
Teil
uns gütig mit von deinem Geist,
Send
ins Werden deinen Seherblick,
Künde
Deutschlands und der Welt Geschick!
Großer
Kaiser Karl, in Rom geweiht,
Eckstein
sollst du bleiben deutscher Zeit,
Hundertsechzig,
sieben Jahre Frist,
Deutschland
bis ins Mark getroffen ist.
Fremden
Völkern front dein Sohn als Knecht,
Tut
und läßt, was ihren Sklaven recht,
Grausam
hat zerrissen Feindeshand
Eines
Blutes, einer Sprache Band.
Zehre,
Magen, zehr' vom deutschen Saft,
Bis
mit einmal endet deine Kraft,
Krankt
das Herz, siecht ganzer Körper hin,
Deutschlands
Elend ist der Welt Ruin.
Ernten
schwinden, doch die Kriege nicht,
Und
der Bruder gegen Bruder ficht,
Mit
der Sens' und Schaufel sich bewehrt,
Wenn
verloren gingen Flint' und Schwert.
Arme
werden reich des Geldes rasch,
Doch
der rasche Reichtum wird zu Asch',
Armer
alle mit dem großem Schatz.
Minder
Menschen, enger noch der Platz.
Da
die Herrscherthrone abgeschafft,
Wird
das Herrschen Spiel und Leidenschaft,
Bis
der Tag kommt, wo sich glaubt verdammt,
Wer
berufen wird zu einem Amt.
Bauer
heuert bis zum Wendetag,
All
sein Müh'n ins Wasser nur ein Schlag,
Mahnwort
fällt auf Wüstensand,
Hörer
findet nur der Unverstand.
Wer
die meisten Sünden hat,
Fühlt
als Richter sich und höchster Rat,
Raucht
das Blut, wird wilder nur das Tier,
Raub
zur Arbeit wird und Mord zur Gier.
Rom
zerhaut wie Vieh die Priesterschar,
Schonet
nicht den Greis im Silberhaar,
Über
Leichen muß der Höchste fliehn
Und
verfolgt von Ort zu Orte ziehn.
Gottverlassen
scheint er, ist es nicht,
Felsenfest
im Glauben, treu der Pflicht,
Leistet
auch in Not er nicht Verzicht,
Bringt
den Gottesstreit vors nah' Gericht.
Winter
kommt, drei Tage Finsternis,
Blitz
und Donner und der Erde Riß,
Bet'
daheim, verlasse nicht das Haus!
Auch
am Fenster schaue nicht den Graus!
Eine
Kerze gibt die ganze Zeit allein,
Wofern
sie brennen will, dir Schein.
Giftiger
Odem dringt aus Staubesnacht,
Schwarze
Seuche, schlimmste Menschenschlacht.
Gleiches
allen Erdgebor'nen droht,
Doch
die Guten sterben sel'gen Tod.
Viel
Getreue bleiben wunderbar
frei
von Atemkrampf und Pestgefahr.
Eine
große Stadt der Schlamm verschlingt,
Eine
andre mit dem Feuer ringt,
Alle
Städte werden totenstill,
Auf
dem Wiener Stephansplatz wächst Dill.
Zählst
du alle Menschen auf der Welt,
Wirst
du finden daß ein Drittel fehlt,
Was
noch übrig, schau in jedes Land,
Hat
zur Hälfte verloren den Verstand.
Wie
im Sturm ein steuerloses Schiff,
Preisgegeben
einem jeden Riff,
Schwankt
herum der Eintags-Herrscherschwarm,
macht
die Bürger ärmer noch als arm.
Denn
des Elends einz'ger Hoffnungsstern
Eines
bessern Tags ist endlos fern.
"Heiland,
sende den Du senden mußt!"
Tönt
es angstvoll aus der Menschen Brust.
Nimmt
die Erde plötzlich ändern Lauf,
Steigt
ein neuer Hoffnungsstern herauf?
"Alles
ist verloren!" hier's noch klingt,
"Alles
ist gerettet," Wien schon singt
Ja,
von Osten kommt der starke Held,
Ordnung
bringend der verwirrten Welt.
Weiße
Blumen um das Herz des Herrn,
Seinem
Ruf folgt der Wack're gern.
Alle
Störer er zu Paaren treibt,
Deutschem
Reiches deutsches Recht er schreibt,
Bunter
Fremdling, unwillkommner Gast,
Flieh
die Flut die du gepflügt nicht hast.
Gottes
Held ein unzertrennlich Band
Schmiedest
du um alles deutsche Land.
Den
Verbannten führest du nach Rom,
Großer
Kaiserweihe schaut ein Dom.
Preis
dem einundzwanzigsten Konzil,
Das
den Völkern weist ihr höchstes Ziel,
Und
durch strengen Lebenssatz verbürgt,
Daß
nun reich und arm sich nicht mehr würgt.
Deutscher
Nam', du littest schwer,
Wieder
glänzt um dich die alte Ehr',
Wächst
um den verschlung'nen Doppelast,
Dessen
Schatten sucht gar mancher Gast.
Dantes
und Cervantes welscher Laut
Schon
dem deutsche Kinde vertraut,
Und
am Tiber - wie am Ebrostrand
Liegt
der braune Freund von Hermannsland.
Wenn
der engelgleiche Völkerhirt'
Wie
Antonius zum Wanderer wird,
Den
Verirrten barfuß Predigt hält,
Neuer
Frühling lacht der ganzen Welt.
Alle
Kirchen einig und vereint,
Einer
Herde einz'ger Hirt' erscheint.
Halbmond
mählich weicht dem Kreuze ganz,
Schwarzes
Land erstrahlt im Glaubensglanz.
Reiche
Ernten schau' ich jedes Jahr,
Weiser
Männer eine große Schar,
Seuch'
und Kriegen ist die Welt entrückt,
Wer
die Zeit erlebt, ist hochbeglückt.
Dieses
kündet deutschem Mann und Kind
Leidend
mit dem Land die alte Lind',
Daß
der Hochmut mach' das Maß nicht voll,
Der
Gerechte nicht verzweifeln soll!
Verfasser: unbekannt