Zum Thema: Dünnhäutige, zartbesaitete Menschen
immer mehr Menschen sind heute dünnhäutig, sie können wenig aushalten, sind leicht reizbar, nervös und übersenibel, vertragen kaum Kritik oder andere Meinungen und brechen unter Druck schnell zusammen. Sie sind meistens auch zartbesaitet, weil die Nerven im warsten Sinne blank liegen, also hochsensibel.
Ich nehme die Dünnhäutigkeit mal im übertragenen Sinn.
Meine Theorie dazu ist, daß die meisten Menschen heute als Kind nicht mehr gelernt haben, daß die Welt kein Freizeitpark ist.
Sie werden behütet und beschütz und zwar in einem Ausmass, das ich als ungesund empfinde.
Kinder werden von allem fern gehalten, das auch nur im Entferntesten dazu beitragen könnte, daß sie unliebsame Erfahrungen machen.
Das fängt damit an, daß sie keine Gelegenheit mehr bekommen sich so richtig schmutzig zu machen und endet damit, daß man es ihnen erspart, Niederlagen zu erleiden.
Jeglicher sich anbahnender Konflikt wird im Ansatz unterbunden, sie dürfen sich nicht streiten, "kämpfen" schon gar nicht.
Haben sie in der Schule schlechte Noten, ist natürlich der Lehrer schuld, der das Genie des kleinen zukünftigen Nobelpreisträgers nur nicht zu würdigen weiss und natürlich nicht, daß das Kind eventuell mit der gewählten Schule überfordert sein könnte oder ganz einfach zu faul zum lernen war. Nein, DAS kann nicht sein.
Ihnen wird ständig suggeriert, sie seien die Besten und Gescheitesten, keiner fordert mehr irgendetwas von ihnen, schon gar nicht Fleiß und Leistung.
Dann sollen sie entweder einen Beruf lernen oder studieren.
Und werden in eine Welt geworfen, die auf ihre Befindlichkeiten keine Rücksicht mehr nimmt.
Kämpfen und sich Durchsetzen müssen haben sie nie gelernt.
Durchhaltevermögen auch nicht.
Niemand hat ihnen je wirklich Grenzen gesetzt und etwas von ihnen verlangt.
Und dann steht da plötzlich einer und meint, nur weil er der Chef ist, könne er ihnen sagen, was sie zu tun hätten.
Oder der Dozent benotet ihrer schwache Hausarbeit nicht als genialen Geniestreich.
Diesem Druck sind sie nicht gewachsen und sie brechen zusammen.
Sie nehmen jegliche Kritik persönlich, fühlen sich mißverstanden und zu wenig gewürdigt.
Niemals kämen sie auf die Idee, das Problem könnte bei ihnen liegen.
Sie sind nicht konfliktfähig und in Partnerschaften genügt schon der winzigste Anlass, daß sie auseinandergehen.
Ein Glück, daß es trotzdem noch sehr viele Eltern gibt, die ihren Kindern die Möglichkeit geben, zu gefestigten und reifen Menschen heranzuwachsen.
Kommt es mir nur so vor, oder ist es wirklich so, daß die leider immer weniger werden?
Was meint ihr dazu?