• Ich schreibe in einem Blog hin-und wieder selbstverfasste Artikel, die ich aus meiner jahrzehntelangen Beschäftigung mit spiritueller Psychologie heraus formuliert habe.

    Hier ist ein Ausschnitt daraus: ( Ich unterscheide Ego = wichtig für ein Wesen, um individuelle Erfahrungen zu machen - und "verändertes Ego", welches nur vom Verstand geschaffen wurde , vergänglich ist und ständig von Emotionen hin-und hergeschüttelt wird. )

    ................................

    ................Die meisten Menschen leben völlig unbewusst, werden zwischen Zu- und Abneigung, zwischen Schmerz und Freude hin- und hergerissen. Sie identifizieren sich mit ihrer persönlichen Geschichte. Daraus setzt sich dann das veränderte Ego zusammen, nämlich aus Gedanken und Emotionen, aus einem Bündel von Erinnerungen, aus Rollen, die gewohnheitsmäßig gespielt werden, sowie aus Vorlieben und Abneigungen, die eine Zeitlang Gültigkeit haben und dann durch neue ersetzt werden.

    Alles, was wir im menschlichen Dasein erfahren, ist vergänglich und für das veränderte Ego lauert der Tod im übertragenen Sinne immer gleich um die nächste Ecke. Deshalb wird es danach trachten, sich zu schützen, ums Überleben zu kämpfen, mit anderen zu wetteifern, bzw. sie abzuwerten, um sich selbst als größer, klüger und wertvoller darzustellen.

    Das geht am besten, wenn der Andere als FEIND betrachtet wird, den es zu vernichten gilt. Jeder kann das unschwer am kollektiven Ego von Völkern, Religionsgemeinschaften und Nationen erkennen. Aber auch im täglichen Miteinander, in der Wirtschaft , der Nachbarschaft , in sozialen Netzwerken und Foren ist es zu beobachten.

    Das veränderte Ego entsteht aus vielen Geisteshaltungen, z.B. aus Habsucht, aus Machtgier, aus Stolz und Eitelkeit, aus einem Minderwertigkeitskomplex, es ist einfach identifiziert mit mentalen Formen, nicht mit dem SEIN, und die meisten Menschen merken es noch nicht einmal. Sie agieren einfach unbewusst, sie beobachten sich nicht selbst, ergründen nicht ihre Motive und Anhaftungen, ihr Verlangen nach Anerkennung, Macht, Ansehen und unbedingter Zugehörigkeit.

    Ein Mensch, der ein starkes verändertes Ego hat, beklagt sich gern und reagiert mit Ärger auf andere Menschen oder auf Situationen, kann nicht vergeben, kultiviert lang andauernden Groll in sich, will andere ins Unrecht setzen, fühlt sich über- oder unterlegen, nimmt alles persönlich ….. usw.. Er ist gefangen in einer Irrsinnsspirale.

    Negative Gemütsregungen wie Wut, Angst, Hass, Groll, Kritiksucht, Unzufriedenheit, Neid, Eifersucht werden oft gar nicht als negativ erkannt, sondern gelten als total gerechtfertigt, sie werden oder wurden ja von „anderen“ oder der Gesellschaft ausgelöst und sind demnach nicht selbst erzeugt. Den ANDEREN für seinen eigenen Schmerz verantwortlich zu machen, schwingt beim veränderten Ego immer mit.

    Negativität ist ein Kennzeichen des veränderten Ego, sie ist vollkommen unnatürlich und verschmutzt das Selbst. Meiner Ansicht nach ist der Zustand der Welt auch eine Spiegelung der Negativität im Inneren derjenigen Menschen, die keine Verantwortung für ihr inneres Sein übernehmen wollen.

    Wir SIND nicht unser verändertes Ego, sondern etwas viel Größeres: BEWUSSTSEIN, SEIN – das „ICH-BIN“ – ein Teil des großen Göttlichen Bewusstseins, von dem wir nicht getrennt sind. Doch wir besitzen die Freiheit , uns selbst davon abzuschneiden und ein kleines begrenztes Menschendasein zu führen, müssen dann aber auch die Konsequenzen in Kauf nehmen, die immer aus Getrenntsein und Leid bestehen.

    Es ist nicht notwendig, sich durch irgendeine Aktion von seinem veränderten Ego zu befreien. Wir sollten es nur als das, was es ist, in uns erkennen, nämlich ein Produkt unseres Verstandes, welches durch Denken aufrechterhalten wird. Da das veränderte Ego eine Illusion ist, wird es sich, einmal erkannt und immer wieder beobachtet und entlarvt, eines Tages von selbst auflösen und das eigentliche Selbst hervorscheinen.

    Wie alles im Leben, ist auch das nur eine Frage des Bewusstseins und des ehrlichen Willens, aus diesem Sumpf der Konditionierungen durch vergangene Erfahrungen und Fehlinterpretationen auszusteigen.

    Doch jeder prüfe sich, ob er wirklich genug vom Leid hat und dazu bereit ist. Viele Menschen lieben ihr Leid, ihre Negativität, denn es gibt ihnen eine Identität- und wer wären sie ohne dies?

    Wer sich vom veränderten Ego befreit, indem er dessen subtile Beeinflussung durchschaut, wertet seine menschliche Erfahrung nicht ab, er geht nur darüber hinaus und erkennt, wie viel mehr es ohne ein verändertes Ego auf der Welt zu entdecken gibt

    Sophie

  • Schöner Artikel und interessantes Thema. :)

    An dieser Stelle möchte ich gerne ein Zitat von Friedrich Schiller einfügen:

    So werden sich die Menschen erst ändern, wenn sie ihren Verstand durch ihr Herz ausdeuten

    Wer sich in die Natur begibt, der lernt beim allerbesten Meister! (Erwin Thoma)

  • ..

    .....Viele Menschen lieben ihr Leid, ihre Negativität, denn es gibt ihnen eine Identität- und wer wären sie ohne dies?

    Sehr schöner Artikel Sophie, danke!

    Ist euch schon aufgefallen, dass manche Menschen fast liebevoll ihre Krankheit mit "mein" Rheuma oder "meine" Migräne bezeichnen? Es gibt auch oft eine Konkurrenz unter Kranken, wer denn schlimmer krank sei oder leidet oder unter Menschen allgemein, wer mit weniger Geld auskommen muss oder es schwerer im Leben oder die schwerere Arbeit hat?

    Vielleicht gönnen es sich manche Menschen selber nicht, dass es ihnen einfach gut geht oder sie haben gelernt, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn es ihnen schlecht geht? Oft sah man auch die eigenen Eltern leiden und hat ein schlechtes Gewissen, wenn man es selber nicht tut. Jeder hat das Recht glücklich zu sein.

    Auf alle Fälle hatte man es ja meistens selber in der Hand, aus seinem Leben etwas zu machen oder eben nicht.

    Manchmal höre ich: "du hast es schön, du bist gesund, hast einen netten Mann, dein Kind ist gut geraten, dein Hund gut erzogen, du hast ein Haus, eine Arbeit, die dir Spaß macht ... "

    Ich denke mir dann immer: ja, aber ich hab auch hart dafür gearbeitet und nichts davon geschenkt bekommen. Den Ehepartner bekommt man in unseren Breiten ja auch nicht zugeteilt. Natürlich bin ich dem Schicksal dankbar, denn gegen ein Unglück oder einen Unfall kann man natürlich nichts machen, aber das meiste liegt in den eigenen Händen, man hat jeden Tag die Möglichkeit, sein Leben aktiv zu mitzugestalten und an seinem Glück zu arbeiten.


  • Glück ist der Tod des Ego

    „Glück ist bedrohlich und Unglück ist sicher – sicher für das Ego. Das Ego kann nur im Unglück und durch Unglück existieren. Das Ego ist eine Insel, die von der Hölle umgeben ist, Glück ist bedrohlich für das Ego, für seine Existenz. Glück geht auf wie die Sonne, und das Ego verschwindet, verdunstet wie ein Tautropfen auf dem Grashalm.

    Glück ist der Tod des Ego. Wenn du von der Existenz getrennt bleiben möchtest, wie fast jeder es möchte, dann hast du Angst davor, glücklich zu sein. Dann fühlst du dich schuldig, wenn du glücklich bist. Du hast das Gefühl, dich umzubringen, denn auf der psychischen Ebene, der Ebene des Ego, verübst du Selbstmord.

    Meist ist es so, dass die Menschen ein paar Momente des Glücks genießen und sich hinterher schuldig fühlen. Die Schuld entsteht aus dem Ego. Das Ego fängt an, sie zu quälen: „Was machst du? Hast du dich dazu entschlossen, mich zu töten? Und ich bin dein einziger Schatz. Mich töten? Das wird dich zerstören. Wenn du mich tötest, zerstörst du dich selbst.“

    Osho, The Dhammapada: The Way of the Buddha, Vol. 6, Talk #10

    Schönen Sonntag

    Hannah

    "Erst wenn der letzte Laden geschlossen, das letzte Buch geschreddert, der letzte Bargeldschein verbrannt wurde,

    werdet ihr feststellen, dass man Freiheit nicht digitalisieren kann." (Ken Jebsen)


  • Ist euch schon aufgefallen, dass manche Menschen fast liebevoll ihre Krankheit mit "mein" Rheuma oder "meine" Migräne bezeichnen?

    Solche Menschen gibt es viele.

    Sie glauben, Andere würden ihnen mehr Aufmerksamkeit schenken, wenn sie klagen.

    Oft stimmt das ja auch.

    Aber meist nur für eine kleine Weile.

    Denn seien wir mal ehrlich. Wir sind nicht fähig und ich persönlich auch nicht willens mich mit Menschen abzugeben, die nur am Jammern und am Klagen sind.

    Während einer schweren Krankheit, nach einem Unfall oder in Zeiten großer Not sind wir bereit zu helfen und auch zuzuhören.

    Aber irgendwann gehen einem diese Menschen, bei denen sich der Gesprächsstoff ausschließlich um ihre Krankheiten/ihr Unglück geht, auf die Nerven.

    Wir haben eine Mieterin, die ist NUR am Jammern. Es gibt keinen unglücklicheren Menschen als sie. Niemand ist so krank wie sie, keiner hat einen schlimmeren Ehepartner, etc. pp.

    Es ist völlig unmöglich, sich mit ihr zu unterhalten, ohne daß sie binnen kürzester Zeit auf ihre Leiden zu sprechen kommt.

    Andere Themen blockt sie ab, ignoriert es, wenn man über etwas anderes reden möchte und klagt und jammert in einem fort.

    Besuche bekommt sie kaum noch und wenn, dann verabschieden sich die Leute nach spätestens einer Stunde.

    Manchmal höre ich: "du hast es schön, du bist gesund, hast einen netten Mann, dein Kind ist gut geraten, dein Hund gut erzogen, du hast ein Haus, eine Arbeit, die dir Spaß macht ... "


    Ich denke mir dann immer: ja, aber ich hab auch hart dafür gearbeitet und nichts davon geschenkt bekommen.

    So ist es.

    Jeder sieht nur was ich habe, keinen interessiert es, wie ich dazu gekommen bin.

    Aber wie sagt man so schön?

    Mitleid bekommt man geschenkt.

    Neid muß man sich hart erarbeiten.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Ist euch schon aufgefallen, dass manche Menschen fast liebevoll ihre Krankheit mit "mein" Rheuma oder "meine" Migräne bezeichnen? Es gibt auch oft eine Konkurrenz unter Kranken, wer denn schlimmer krank sei oder leidet

    sie haben gelernt, mehr Aufmerksamkeit zu bekommen, wenn es ihnen schlecht geht?


    Das hat auch einen Namen, nennt sich Krankheitsgewinn und ist gar nicht so selten. Es gibt eine Menge Menschen, die sich nur über ihre Krankheiten definieren (und das abendliche Fernsehprogramm ;) ). Bedauernswert und für mich keine angenehme Gesellschaft.

  • Wobei ich mich auch sehr für Krankheiten interessiere, besonders für parasitäte und autoimmune, weil ich gerne forsche und den Ursachen auf den Grund gehe. Ich hab auch keine Angst vor Parasiten, sondern Interesse, das ist ein Unterschied.

    Mir selber ist es furchtbar peinlich, wenn ich mal krank bin, denn dann habe ich das Gefühl, etwas falsch gemacht zu haben und ich tue dann alles um schnell wieder gesund zu werden, im Noffall gehe ich auch zum Arzt.

  • Wobei ich mich auch sehr für Krankheiten interessiere, besonders für parasitäte und autoimmune, weil ich gerne forsche und den Ursachen auf den Grund gehe. Ich hab auch keine Angst vor Parasiten, sondern Interesse, das ist ein Unterschied.

    Das ist der große Unterschied.

    Du interessierst dich für Krankheiten, Erreger und Parasiten aus Wißbegier.

    Die, über die wir schrieben, interessieren sich nur für IHRE Krankheit(en).

    Denn sie wollen auch nicht zuhören, wenn sich andere über ihre Krankheiten auslassen.

    Außer aus einem einzigen Grund: um anschließend zu verkünden, daß IHRE Krankheit(en) viel schlimmer sind als die der Anderen.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • st euch schon aufgefallen, dass manche Menschen fast liebevoll ihre Krankheit mit "mein" Rheuma oder "meine" Migräne bezeichnen?

    Den Satz (mein Rheuma) habe ich mal gesprochen Kaulli und habe eine andere Einstellung zu Krankheiten, wie vielleicht andere Menschen.

    Wurde auch kritisiert kann ich mich noch erinnern.:/

    Mein ganz persönlicher Gedanke dazu.

    Ich denke, eine Krankheit macht den Menschen heilbar und ist ein Wendepunkt, indem das Unheil sich in Heil wandelt.

    Damit das geschehen kann, muss der Menschen seinen Kampf einstellen und stattdessen hören und sehen lernen, was diese Krankheit ihm zu sagen hat.

    Und das geht nicht im Kampf oder Selbstmitleid, denn das ist sicherlich der falsche Weg.

    Der kranke Mensch sollte in sich hinein Lauschen und in die direkte Kommunikation mit seinen Symptomen gehen, will er diese Botschaften erfahren und erkennen.

    Er muss bereit sein, seinen eigene Ansichten und Vorstellungen über sich selbst rücksichtslos in Frage zu stellen und versuchen, bewusst zu integrieren, was das Symptom ihm im Korporal beizubringen versucht.

    Er sollte so das Symptom überflüssig machen, indem er ins Bewusstsein hinein lässt was ihm fehlt.

    Jeder Versuch gesund zu leben, fordert immer auch Krankheit heraus.

    Ich weiß das diese Äußerung nicht in diese Zeit passen, schließlich ist die Medizin fleißig dabei ihre Präventivmaßnahmen immer mehr abzubauen.

    Aber auf der anderen Seite erleben wir einen Boom des gesünderen Lebens und für mich eine Antwort bewusster mit Giften umzugehen.

    Heilung ist aber auch immer mit Bewusstseinserweiterung und Reifung verbunden und gehört wie die Gesundheit zum Leben wie der Tod.

    Das Leben ist jedoch auch ein Weg der Täuschungen, bis man die Wahrheit ertragen kann.

    Bis dahin ist es ein weiter Weg diese Erkenntnis zu erlangen.

    Und so machen sich Menschen die Krankheit zum Feind und bedeutet Krieg im eigenen Köper.

    Derjenige der es aber wagt und erträgt, Krankheit, Siechtum und Tod als unvermeidbarer Begleiter seines Daseins zu erkennen, wird bald erleben, dass diese Erkenntnis keineswegs in Hoffnungslosigkeit endet, vielmehr wird er darin hilfreiche und weise Freunde entdecken, die ihm zur Seite stehen, den wahren und auch heilsamen Weg zu finden.

    Es ist schwer einen Feind zu lieben und mit ihm Freundschaft zu pflegen das gebe ich zu.

    Vielleicht ist auch Krankheit zu ehrlich, um hinter die Kulissen zu schauen und geliebt zu werden.

    In der heutigen Zeit wundert mich das nicht.

    sonnige Grüße

    Pion

  • Und so machen sich Menschen die Krankheit zum Feind und bedeutet Krieg im eigenen Köper.

    Derjenige der es aber wagt und erträgt, Krankheit, Siechtum und Tod als unvermeidbarer Begleiter seines Daseins zu erkennen, wird bald erleben, dass diese Erkenntnis keineswegs in Hoffnungslosigkeit endet, vielmehr wird er darin hilfreiche und weise Freunde entdecken, die ihm zur Seite stehen, den wahren und auch heilsamen Weg zu finden.

    Ich antworte mal mit einem Osho-Zitat:

    Das Ego wächst, wenn das Kind wächst

    „Das Ego gibt es nur im Menschen, sonst nirgends, und das Ego wächst, wenn das Kind wächst. Die Eltern, die Schulen, die Universitäten, alle unterstützen das Ego, aus einem einfachen Grund: Jahrhundertelang musste der Mensch um sein Überleben kämpfen, und es hat sich die Idee festgesetzt, eine tiefe unbewusste Konditionierung, dass nur starke Egos den Überlebenskampf gewinnen können. Das Leben ist zu einem Überlebenskampf reduziert geworden. Und die Wissenschaftler haben dies mit ihrer Theorie, der Stärkere überlebe, noch überzeugender gemacht. Also helfen wir jedem Kind, sein Ego zu verstärken, und da beginnt das Problem.

    Wenn das Ego stark wird, dann beginnt es, die Intelligenz wie eine dicke Schicht Dunkelheit einzuhüllen. Intelligenz ist Licht, Ego ist Dunkelheit. Intelligenz ist sehr zart, das Ego ist sehr fest. Intelligenz ist wie eine Rosenblüte, das Ego ist wie ein Felsen. Und wenn du überleben willst, so sagen sie – die, die angeblich alles wissen – dann musst du wie ein Felsen werden, du muss stark sein, unverletzlich. Du musst zu einer Zitadelle werden, zu einer geschlossenen Zitadelle, so dass du von außen nicht angegriffen werden kannst. Du musst undurchdringlich werden.

    Aber dann wirst du verschlossen. Was deine Intelligenz angeht, beginnst du abzusterben, denn die Intelligenz braucht einen offenen Himmel, sie braucht Wind, Luft und Sonne, damit sie wachsen kann, sich ausdehnen kann, fließen kann. Um lebendig zu bleiben, muss man in Fluss bleiben; in Stagnation beginnt das Leben langsam, langsam abzusterben."

    Osho, Tao: The Golden Gate, Vol. 1, Talk #7

    Sonnige Grüße

    Hannah

    "Erst wenn der letzte Laden geschlossen, das letzte Buch geschreddert, der letzte Bargeldschein verbrannt wurde,

    werdet ihr feststellen, dass man Freiheit nicht digitalisieren kann." (Ken Jebsen)


  • Aber dann wirst du verschlossen. Was deine Intelligenz angeht, beginnst du abzusterben, denn die Intelligenz braucht einen offenen Himmel, sie braucht Wind, Luft und Sonne, damit sie wachsen kann, sich ausdehnen kann, fließen kann. Um lebendig zu bleiben, muss man in Fluss bleiben; in Stagnation beginnt das Leben langsam, langsam abzusterben.

    vielleicht sind chronische Krankheiten (von Saturn) manchmal Versteinerungen, die man heilen kann, indem man aus der Stagnation heraustritt, schlechte Gewohnheiten ablegt und Neues und Veränderungen zulässt.

  • Und die Wissenschaftler haben dies mit ihrer Theorie, der Stärkere überlebe, noch überzeugender gemacht.

    und alle führen diese Theorie auf Darwin zurück, der angeblich gesagt haben soll, daß im Überlebenskampf nur der Stärkste überlebt.

    Wer "Über die Enstehung der Arten" gelesen hat, weiß, daß er das nie gesagt hat.

    Er postuliert, daß der AM BESTEN ANGEPASSTE den Überlebenskampf gewinnt.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Er postuliert, daß der AM BESTEN ANGEPASSTE den Überlebenskampf gewinnt.

    das können die Chamäleons sehr gut und finde immer beeindruckend wie die sich Tarnen können.

    Aber ist das die Lösung ,als der immer Angepasste mit der Herde mitzulaufen ?

    Finde ich persönlich bedenklich:/

    LG

    Pion

  • Niemand möchte wirklich frei sein

    „Jeder möchte Freiheit, zumindest sagt jeder das. Aber niemand ist wirklich frei, und niemand möchte wirklich frei sein, denn Freiheit bringt Verantwortung. Freiheit kommt nicht allein. Und abhängig zu sein ist einfach: Du trägst keine Verantwortung, die Verantwortung trägt die Person, von der du abhängig bist.

    So haben die Menschen einen schizophrenen Lebensstil entwickelt. Sie reden von Wahrheit, sie reden von Freiheit, und sie leben in Lügen, sie leben in Sklaverei – viele Arten von Sklaverei, denn jede Sklaverei befreit dich von Verantwortung. Ein Mensch, der wirklich frei sein will, muss viel Verantwortung übernehmen. Er kann seine Verantwortung nicht auf andere abwälzen. Was auch immer er tut, was auch immer er ist, er ist verantwortlich.“

    Osho, The Path of the Mystic, Talk #16

    Genau so sehe ich das.

    Gruß Hannah

    "Erst wenn der letzte Laden geschlossen, das letzte Buch geschreddert, der letzte Bargeldschein verbrannt wurde,

    werdet ihr feststellen, dass man Freiheit nicht digitalisieren kann." (Ken Jebsen)


  • Aber ist das die Lösung ,als der immer Angepasste mit der Herde mitzulaufen ?

    Wir dürfen nicht den Fehler machen, alles auf uns Menschen zu beziehen.

    Für ein Herdentier, wie z.B. Zebra, Gnu, Schaf, IST es die Lösung mit der Herde mitzulaufen.

    Große Herden, auch riesige Vogel- und Fischschwärme, minimieren das Risiko gefressen zu werden für das einzelne Tier sehr.

    Ein Tier überlebt, in dem es sich perfekt anpaßt.

    Ein Tier schert sich nicht um Stolz und Ehre, um Lüge, Sklaverei, usw.

    Es überlebt und pflanzt sich fort.

    Oder es wird getötet und pflanzt nicht nicht fort.

    Die überwiegende Mehrheit der Tiere auf der Erde sind eben keine Menschen.

    Sie benutzen keine Werkzeuge und keine Waffen. Außer denen, die ihnen angeboren sind.

    Ja ich weiß, es gibt Finken, die Dornen und Stöckchen zum Herausstochern von Maden benutzen und einige Affen, die Knüppel zur Jagd und Gräser zum Fang von Termiten nutzen. Aber sie stellen die Geräte nicht her und bewahren sie auch nicht auf, sondern nehmen, was sie gerade finden und lassen es danach wieder liegen.

    Deshalb müssen sie sich anpassen oder aussterben.

    Der Mensch kann dank seiner überlegenen intellektuellen Fähigkeiten so gut wie überall überleben.

    Aber auch er muß sich bis zu einem gewissen Grad anpassen.

    Mit Anpassung meine ich die Anpassung an die Erfordernisse der Umwelt, nicht an die Gesellschaft.

    Und Darwin meinte es wohl auch so.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Jeder möchte Freiheit, zumindest sagt jeder das.

    Es kommt immer darauf an, was jemand unter Freiheit versteht.

    Ich denke, ein Armer versteht darunter etwas anderes als ein in Luxus lebender.

    Der eine wäre schon froh, er wäre frei von Hunger und anderen Existenzsorgen, der andere wähnt seine Freiheit darin, zu wählen, mit welchem seiner 24 Luxusautos er denn heute fährt.

    Ich glaube, in jedem Land verstehen die Menschen etwas anderes unter Freiheit.

    Aber niemand ist wirklich frei,

    Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo sie andere Menschen gefährdet oder einschränkt.

    und niemand möchte wirklich frei sein, denn Freiheit bringt Verantwortung.

    Das erlebe ich mit den europäischen Einwanderern.

    Sie verlassen ihre Heimat um frei zu leben.

    Sie sagen, sie hätten genug von der Bevormundung durch den Staat, der Gängelei, der Unterdrückung der Meinungsfreiheit und den erdrückenden Steuern.

    Stimmt alles.

    ABER.

    Dann kommen sie mit der Freiheit hier nicht zurecht. Sie bemängeln, daß die Regierung zu wenig für die Bürger tut.

    Bezahlen muss man nur seine Grundsteuer.

    Wer ein Auto hat, bezahlt natürlich die Kfz-Steuer.

    Einkommenssteuer bezahlt kaum jemand, weil die Meisten unter dem zu besteuernden jährlichen Einkommen liegen.

    Das ist die eine Seite.

    Die andere Seite ist:

    Es gibt keine staatliche Unterstützung, außer für ganz wenige Ausnahmen ( Chacokriegveteranen, von denen nur noch eine Handvoll lebt, Indigene und ganz arme Leute bekommen Spenden und eine Art Carepakete

    Für abhängig Beschäftigte gibt es seit einiger Zeit die IPS, die - so sollte es zumindest sein - die Versicherten medizinisch behandelt und dafür die Kosten trägt. Meist bezahlen Versicherte und Arbeitgeber aber nur ein, um im Ernstfall doch alles privat zu bezahlen.

    Fahrzeugversicherung ist freiwillig.

    Private Krankenversicherung ist freiwillig.

    Alle anderen Versicherungen sind ebenfalls freiwillig.

    Hier wird also sehr viel Eingeninitiative und Eigenverantwortung gefordert.

    Es gibt, wenn man scheitert, keine staatliche Hängematte, die einen auffängt.

    Und genau damit haben die Einwanderer große Probleme.

    Wie oft höre ich: aber in Deutschland/Österreich/Schweiz, da ist das so oder so und da müßte der Staat hier doch mal was machen.

    Sie sind in einem Nannystaat aufgewachsen und erwarten, daß ihnen auch woanders alles abgenommen wird.

    Vor allem die Verantwortung für sich selbst.

    Sie sind es gewohnt, daß ihnen die Sozialabgaben direkt vom Gehalt abgezogen werden. Selber ein finanzielles Polster für schlechte Zeiten aufzubauen ist ihnen fremd.

    Daß sie den Arztbesuch, Untersuchungen, Behandlungen und OPs aus eigener Taschen bezahlen müssen, kennen sie nicht.

    Daß Schul- und Universitätsbesuch Geld kostet/kosten kann, erstaunt und empör sie.

    sie reden von Freiheit, und sie leben in Lügen, sie leben in Sklaverei

    die Freiheit hier macht ihnen Angst.

    Sie kennen sie nicht und können nicht damit umgehen.

    Ein Mensch, der wirklich frei sein will, muss viel Verantwortung übernehmen.

    Aber wirklich frei ist nur der, der nichts zu verlieren hat.

    Lache das Leben an, und es knurrt zurück. ( Jean Paul )

  • Aber wirklich frei ist nur der, der nichts zu verlieren hat.

    Danke für deine Beiträge. :saint:

    Das hast Du glasklar erkannt. Loslassen ist der erste Schritt.

    Loslassen ist etwas anderes als aufgeben

    Manchmal fällt das Loslassen deshalb so schwer, weil man das Gefühl hat, damit das eigene Versagen einzugestehen. Tatsächlich ist es aber umgekehrt: Vielleicht ist dein Vorhaben gescheitert. Aber wenn du noch länger daran festhältst, schadest du dir immer mehr. Rechtzeitig die Notbremse zu ziehen, zeugt dagegen von Größe.


    Gruß Hannah

    "Erst wenn der letzte Laden geschlossen, das letzte Buch geschreddert, der letzte Bargeldschein verbrannt wurde,

    werdet ihr feststellen, dass man Freiheit nicht digitalisieren kann." (Ken Jebsen)


  • Aber wirklich frei ist nur der, der nichts zu verlieren hat.

    Das ist wohl wahr:)

    Mit dem Loslassen ist das so eine Sache und es gibt Situationen im Leben, wo das nicht immer möglich ist, weil das Schicksal die Karten leider manchmal anders mischt.

    Es erinnert mich gerade an ein Buch, welches ich vor vielen Jahren gelesen habe und beruht auf einem Tatsachenbericht:

    "Mein Herz lebt in Tibet."

    https://www.amazon.de/Doch-mein-Herz…t/dp/345126708X

    Diese Frau wird bei der Annektion Tibets durch die Chinesen verhaftet und verbringt 20 Jahre in Gefängnissen und Arbeitslagern und wurde aufs schlimmste gefoltert und gedemütigt.

    Nach ihrer Freilassung hat sie dann dieses Buch geschrieben,um der Welt ihre Geschichte zu erzählen.

    Mir lief es eiskalt über den Rücken und war erstaunt, mit wie viel Kraft ein Mensch diese Pein ertragen hat.

    Diese Frau hatte nichts mehr zu verlieren, denn man hatte ihr die menschliche Würde genommen,

    Jedoch aber nicht ihren Glauben.

    Mich hat dieses Buch jedenfalls sehr nachdenklich gemacht über die hochgelobte Freiheit.

    LG

    Pion

  • für manche schon, es ist bequem, Nachteil: man lernt nichts, außer sich anzupassen.

    Gegen den Strom schwimmen macht stark und unabhängig,

    Ich denke darauf haben wir keinen großen Einfluss und sind alle geklont von irgendwelchen anderen Menschen und das von Geburt an.

    Wir kommen auf die Welt und sind reinen Geistes.

    Wir haben nur ein Problem, weil wir uns nicht selber helfen können, sind wir auf andere angewiesen.

    Hier ist die Tierwelt intelligenter ausgestattet.

    Und dann geht das Prozedere los mit Erziehung und Gehorsam.

    Erst kommen die Eltern und Familie, dann die Erzieherinnen und Lehrer.

    Da werden den Menschen Normen eingetrichtert, um ein Rad im Getriebe der tollen Gesellschaft zu werden.

    Das zieht sich wie ein roter Faden durch Leben mit allen Höhen und Tiefen.

    Die Mitläufer sind damit zufrieden aber wer nicht funktioniert, kommt auf die Anklagebank und bekommt die rote Karte.

    Wird ausgeschlossen aus dem Gesellschaftssystem.

    Ist nicht schlecht ein Patriot zu sein und gegen den Strom zu schwimmen.

    Lachse können das besonders gut und finde ich faszinierend.

    Allerdings fällt der Rebell dabei oft ins Uferlose und holt sich viele blaue Flecken.

    Aber er gibt nie auf und macht sein Ding weiter

    Doch wenn er es schafft, klopft er sich den Staub vom Kleidchen, richtet das Krönchen wieder und wandert weiter.

    Das riecht dann schon so ein ganz klein wenig nach erkämpfter Freiheit, die sich lohnt zu leben.

    LG

    Pion