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Weil ich ja grad viel und gern im Wald unterwegs bin, und feststelle, ich müsste 200 Jahre alt werden, um nur annähernd die ganze Gegend zu erkunden, ein paar Gedanken dazu.
Gefühlt habe ich den Eindruck, da liegen so viele Bockerl und Zapfen herum, dass man halb Österreich im Winter damit beheizen könnte, ich könnte jeden Tag mit dem Laubrechen gehen und meine Karre leicht bis obenhin vollmachen, und es würde gar nichts fehlen. So im Zwiegespräch meinte ich zu vernehmen: wieso schneidet ihr Depperten uns um, liegt doch eh alles da, wieso klaubt ihr das nicht auf?
Und weil ich ja auf die Pilze scharf bin.
Ein Schulkollege meiner Mutter hat uns früher immer ein, zwei kg Trüffel gebracht, die wir einfach in die Eierspeis gehobelt haben.
Später hörte das auf, und weil es mich interessierte, hat mir meine Mutter einen Kontakt gemacht.
Ich habe dann öfter mit ihm telefoniert, er erzählte gern, wie üppig sie früher ernten konnten.
Er war ein Bauernbub, und musste die Rinder hüten, aber nebenbei in den Wäldern die Nadeln abrechen, als Einstreu für den Winter, Stroh wäre zu kostbar gewesen und ohnehin nicht ausreichend vorhanden.
Er hat erzählt, die Trüffeln wären so groß gewesen wie halbe Kindsköpfe, und sie hätten damit Fußball gespielt. Sie wussten schon, dass man die essen kann, aber es hat kaum wen interessiert.
Er meinte, dass mit der nicht - Bewirtschaftung der Nadelstreu die Böden versauert sind - Stroh war billiger geworden - und dadurch die Trüffel nach und nach verschwunden sind und immer seltener wurden. Ich habe viel mit ihm telefoniert, es hat ihn gefreut, dass ich mich dafür interessiere, leider ist er schon verstorben.
In den letzten Tagen denke ich oft an seine Worte, und ob er nicht Recht hatte. Liegt eh alles da, was wir brauchen, aber wir habens lieber kompliziert.