Da werden Erinnerungen wach!
Es war Sommer 1974, als ich mit 4 Schweizer "Buben" Interrail fuhr. Nachdem wir in Nizza vergeblich einen Zugang zum Meer...Strand... fanden, nur gefühlte kilometerlange hohe schmiedeeiserne Gartenzäune ohne jeden Zwischenraum , gaben den Blick auf das ersehnte Meer frei. Da kehrten wir um und nahmen den nächsten "Personenzug" = Haltestelle bei jedem "Misthaufen", in Richtung Monaco. Irgendwo in der tiefsten "Pampa " verließen wir ihn noch vor Einbruch der Dunkelheit an einer kleinen Haltestelle neben einer Lichtung fast direkt am Strand. Dort stand ein kleines Häuschen mit 6 Türen und mit einer Campingdusche davor. sonst weit und breit nix, nur Wald und Meer. Es stellte sich als Toilettenanlage heraus. Wir wunderten uns zwar ob dieses "Comforts" da so mutterseelenallein am Strand und wollten das Angebot auch sofort nutzen...Fehlanzeige! "Welcher Idiot hat denn hier die WC Muschel gestohlen?" war der erste Gedanke, als ich einen ziemlich verdreckten, kleinen Raum (Fussboden) mit einem ca 20cm runden Loch im Boden betrat. also nächster Versuch. Hinter allen 3 Türen auf dieser Hausseite weiter dasselbe Bild. Dann fielen mir da 2 Haltegriffe an der Wand auf. Aha! Das ist wohl eine Anlage für "zielsichere Sportschützen"! Also ein "Donnerbalken" ohne Balken!
Meinen Reisekollegen auf der anderen Seite ging es nicht besser! 
Am nächsten Morgen, nach einer entsetzlichen Nacht, in der wir glaubten unsere letzte Stunde hat geschlagen, kam dann "Licht ins Dunkel". Wir hatten ja nur Schlafsäcke dabei und übernachteten meist unter freiem Himmel, in Jugendherbergen, wenn vorhanden, oder zur Not nahmen wir eben einen Nachtzug! Hinter dem "Wald", durch den ein kleiner Weg führte, kam ein Campingplatz zum Vorschein.
Wir wurden , als wir gerade vor dem Einschlafen in einer wunderbaren Stille - nur das nahe Meer war zu hören- den Sternenhimmel über uns betrachteten, von "Plünderern" überfallen. Ein ziemlich kräftiges "Knacksen", als ob jemand einen Ast abtritt, ließ uns den Atem stocken. Wir hörten auch jemanden , der sich an unseren Rucksäcken, die wir ein paar Meter entfernt gelagert hatten ,zu schaffen machte. Geld, Ticket und Pass hatten wir bei uns. Mein "Schlafsacknachbar" unterdrückte ein Niesen, aber das reichte und der "Räuber" ergriff die Flucht. Er kletterte mit einem "Affenzahn" den nächsten "Baum" rauf...wir sahen ihn im Mondlicht hin und herschwanken und "lachte" uns dann noch ähnlich einem Gemecker von Ziegen aus . Dann war wieder Stille. Wir blieben ziemlich ratlos zurück und trauten uns erst am Morgen bei Tageslicht nachzusehen. Es waren nur unsere Essensvorräte verschwunden. Wir hatten uns ja für das Frühstück schon vorher eingedeckt. Wir hatten null Ahnung wer/was das war. Ein MENSCH konnte NIE so schnell den Baum hinauf eine Ziege auch nicht!
Wir folgten dann dem kleinen Pfad in den Wald und kamen auf einen Campingplatz! Dort kauften wir am Kiosk wieder was zu Essen und erzählten denen von unserem "Horrorerlebnis". Der lachte herzlich und klärte uns auf, dass wir Opfer einer wilden "Affenhorde" wurden, die dort in dem Gebiet ihr Unwesen trieb und die Gäste "terrorisierte" .
In Istrien hab ich dann fast 20 Jahre später so eine "WC- Anlage" ...allerdings gefliest und sauber ...in einem Restaurant das 2. Mal gesehen.
Wir haben im UG-Badezimmer auch ein Urinal , aber noch extra ein normales WC. Auch der Sohn hat im EG am Gäste WC so eins eingebaut. Sowas ist zwar selten hier, erspart aber der Hausfrau doch Ärger. 